GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG VON SPD, FDP UND SSW: Opposition will Ab-sturz der Grundschulleistungen aufarbeiten

Martin Habersaat: Schleswig-Holstein ist in allen gemessenen Kompetenzbereichen abgestürzt.

Bild: Philip Häniche

Die länderspezifische Auswertung des IQB-Bildungstrends 2021 brachte für Schleswig-Holstein ernüchternde Ergebnisse. Ursachen für den Absturz wollen die Oppositionsfraktionen von Bildungsministerin Prien im zunächst Landtag erläutert bekommen. Dazu stellen die Fraktionen der SPD, der FDP und des SSW einen gemeinsamen Antrag für die kommende Landtagssitzung (Drs. 20/345).

 Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, erklärt:

„Schleswig-Holstein ist in allen gemessenen Kompetenzbereichen abgestürzt. Teilweise deutlich über den Bundestrend hinaus. Gleichzeitig zeigen die Hamburger Ergebnisse, dass es auch anders gegangen wäre. In Kita und Grundschule wird schließlich der Grundstein für erfolgreiche Bildungskarrieren gelegt – oder eben nicht.  Wir halten das Thema für so bedeutsam, dass im Landtag darüber gesprochen werden muss – als Auftakt einer sorgfältigen Aufarbeitung der Ergebnisse. Wir haben zur Kenntnis genommen, dass die Bildungsministerin sich in ihrer Eigenschaft als KMK-Vorsitzende vor allem über die bundesweiten Trends der IQB-Studie geäußert hat und wollen ihr nun die Gelegenheit geben, auch einen Blick auf die spezifischen Ergebnisse in ihrem Verantwortungsbereich zu lenken.“

 

Christopher Vogt, bildungspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, sagt:

„Die Studienergebnisse für Schleswig-Holstein sind alarmierend und erfordern ein erhebliches Gegensteuern der Landesregierung, damit der negative Trend in den kommenden Jahren umgekehrt werden kann. Es geht um die Zukunft der kommenden Generation und es kann nicht sein, dass der Bildungserfolg im Jahr 2022 vor allem Glückssache ist und vom Elternhaus und Wohnort abhängig ist. In den Grundschulen werden die Grundlagen für die weitere Laufbahn gelegt und es ist sehr deutlich geworden, dass sie erheblich gestärkt werden müssen. Die Bildungsministerin und die Koalitionsfraktionen müssen jetzt Farbe bekennen und konkrete Lösungsansätze darlegen.“

 

Jette Waldinger-Thiering, bildungspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, ergänzt:

„Die Bildungsministerin hat sich dazu entschieden Corona, „insgesamt mehr Kinder mit Migrationshintergrund“ und Inklusion an den Schulen als vermeintliche Gründe für die Ergebnisse in Schleswig-Holstein in den Vordergrund zu stellen. Sie übersieht dabei den Einfluss des sozialen Hintergrundes auf den Bildungserfolg der Schüler:innen.

Damit wird politische Verantwortung weggeschoben und von eigenen Versäumnissen abgelenkt.  Denn bisher weigert sich die Landesregierung, für eine gerechte digitale Ausstattung für alle Kinder zu sorgen. Wir fordern ein Umdenken der Landesregierung.“

 

Martin Habersaat