SPD Kiel: Bus- und Schienenverkehr brauchen mehr Geld und Zeit von Bund und Land

Bus- und Schienenverkehr brauchen dringend mehr Geld von Bund und Land. Aber nur mehr Geld – wie von der Nah.SH gefordert – wird die Probleme nicht lösen. Die Landesregierung muss den Maßnahmen in der Umsetzung eine höhere Priorität einräumen.

Zug auf einem Gleis neben einer Straße mit Autos im Stau
Verkehr, Bahn, Verkehrswende, Mobilität, Auto, Zug, Bild: hpgruesen/Pixabay

Die SPD Kiel fordert einen Ausbau der Schieneninfrastruktur und eine schrittweise Reduzierung der Ticketpreise nach sozialen Kriterien. Dafür braucht es nicht nur mehr Geld, der Schienenverkehr muss auch endlich höchste Priorität bei den Planungen der Landesregierung haben. Nur mehr Geld vom Bund – wie von der Nah.SH gefordert – wird die Probleme nicht lösen.

Das 9 €-Ticket zeigt, dass die Menschen mehr Bahn fahren wollen. Doch volle Züge, eine hohe Verspätung und abgehängte Orte zeigen, dass es nicht ausreicht, die Ticket-Preise zu vergünstigen. Wir müssen die Infrastruktur ausbauen und das bestehende Netz sanieren. Dafür braucht es nicht nur mehr Geld von Bund und Land. Auch die Landesregierung muss dem Schienenverkehr endlich die Priorität einräumen, die er braucht!
„Seit Jahren fordern wir, dass das Land endlich die Bahnlinie Hein Schönberg ausbaut, um das Kieler Ostufer vom Autoverkehr zu entlasten und den Pendlerinnen und Pendlern eine Alternative zum Auto zu bieten“, erklärt die Kreisvorsitzende Gesine Stück. „Dabei mangelt es nicht am Geld, vielmehr verzögert das Land beim Planfeststellungsverfahren. Es kann nicht sein, dass Menschen umsteigen wollen aber weiter das Auto nutzen müssen. Der Verkehrsminister muss endlich dafür sorgen, dass diese wichtige Strecke vorankommt“.

Doch nicht nur die Hein Schönberg, auch zahlreiche Schienenprojekte kommen in Schleswig-Holstein nur schleppend voran. Die Untätigkeit der Landesregierung in den letzten fünf Jahre rächt sich jetzt. Für viele Menschen ist die Bahn – trotz 9 €-Ticket – keine Alternative, weil eine Anbindung fehlt. „Die Landesregierung muss dem Schienenverkehr die höchste Priorität bei der Verkehrsplanung einräumen. Sei es das S-Bahn-Projekt Kiel oder Hein Schönberg – tausende Pendlerinnen und Pendler brauchen endlich gute Zugverbindungen. Das entlastet nicht nur die Arbeitnehmer:innen, sondern stärkt auch den Wirtschaftsstandort“, ergänzt die stellvertretende Kreisvorsitzende Christina Schubert.

Die Landeshauptstadt Kiel hat zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV ergriffen, etwa eine Ausweitung des Fährverkehrs, die Anschaffung von E-Bussen oder vergünstigte Ticketpreise. Auch die Planung der Stadtbahn (Tram oder BRT) ist schon weit gediehen. „Wir brauchen jetzt ein schnelles und eindeutiges Bekenntnis der Landesregierung zum höherwertigen ÖPNV in Kiel. Gerade in den Städten sind die Voraussetzungen für die Verkehrswende optimal – dafür muss die Landesregierung aber endlich die Rahmenbedingungen schaffen. Weitere fünf verlorene Jahre können wir uns nicht leisten“, erklärt der Verkehrsexperte der SPD-Ratsfraktion und Vorsitzende des Mobilitätsforums der Stadt Kiel Max Dregelies.

Doch auch die Ticket-Preise müssen günstiger werden. Das 9 €-Ticket hat auch gezeigt, dass Menschen mit dem Bus oder der Bahn unterwegs sind, die sich das vorher nicht leisten konnten. „Für die Kieler SPD bedeutet die solidarische Verkehrswende nicht nur Klimaschutz und weniger Lärm und Abgase durch Autos. Wir wollen und werden mehr Mobilität für die Kielerinnen und Kieler ermöglichen. Denn Mobilität ist Teilhabe – und die derzeitigen Preise schließen viele Menschen aus, denen das Geld für ein Ticket fehlt. Die Verkehrswende ist vor allem auch ein soziales Projekt. Einfache und günstige Monatstickets wie das 9 €-Ticket können den ÖPNV attraktiver machen“, so Gesine Stück. Darum setzt sich die SPD weiterhin für eine Ticketvergünstigung nach sozialen Kriterien ein.
„In Kiel haben wir die Tickets für Senior:innen, Kinder, Jugendliche und Azubis deutlich vergünstigt. Das Land könnte gerade Familien deutlich entlasten, wenn sie das Jugend und Azubi-Ticket nach Kieler Vorbild in ganz Schleswig-Holstein vergünstigt. Außerdem fordern wir ein Sozial-Ticket“, schließt Max Dregelies. Bund und Land müssen jetzt die Schlüsse aus dem 9 €-Ticket ziehen und zügig ein Konzept für die Zeit ab September vorlegen.